Die Anonymität beim Unternehmensverkauf

März 24, 2023 coreadmin

Was passiert, wenn die Anonymität beim Unternehmensverkauf verloren geht?

Nichts ist schlimmer, als wenn sich der geplante Unternehmensverkauf in der Gerüchteküche breit macht und die Anonymität so langsam bröckelt. Doch, welche Auswirkungen hat das eigentlich? Dieser Frage wollen wir hier auf den Grund gehen.

Wie wichtig ist Ihnen als Unternehmer denn die Bewahrung Ihrer Anonymität in Bezug auf Ihren geplanten Unternehmensverkauf?

Wenn wir uns an unsere Gespräche mit Interessenten, Mandanten, Unternehmern und Partnern zurückerinnern, ist die klare Antwort in wohl 100% der Fälle: Anonymität hat oberste Priorität!

Kaum ein Unternehmer möchte, dass bereits im frühen Stadium seines geplanten Unternehmensverkaufs seine Absichten bekannt werden. Allerdings ist auch in den wenigsten Fällen klar, was dies für konkrete Konsequenzen mit sich zieht.

Schauen wir uns die verschiedenen Szenarien genauer an:

Ihre Mitarbeiter:innen erfahren, dass Sie Ihr Unternehmen verkaufen möchten.

Das wohl schlimmste Szenario. Bekommen die Mitarbeiter:innen Wind vom geplanten Unternehmensverkauf, geht eine große Unruhe durch das Unternehmen. Die Mitarbeiter:innen werden sich fragen und ausgiebig darüber austauschen, ob sie wohl übernommen werden, was der Verkauf für sie bedeutet oder auch wie sie mit dem neuen Inhaber/der neuen Inhaberin zurecht kommen werden. Gehen Sie davon aus, dass der eine oder andere, vielleicht auch langjährige Mitarbeitende, seine Kündigung abgibt.

Die Mitarbeiter:innen zu motivieren wird in Ihnen in diesem Stadium nicht mehr gelingen – niemand wird Ihnen diesbezüglich mehr Glauben schenken.

So kann es passieren, dass Sie aus diesen Gründen bereits ernsthafte Probleme hinsichtlich der Kapazität und der Abwicklung vorliegender Aufträge bekommen, was nicht zuletzt einen Umsatzrückgang bedeuten kann – in dieser Phase ein wirklich besonders unerwünschter Effekt.

Aber – auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Gerade bei kleineren Unternehmen kann es auch gut funktionieren, die Mitarbeiter:innen einzubinden. Sind Sie derjenige, der die Mitarbeitenden zu einem für Sie vertretbaren Zeitpunkt selbst in Boot holt, dürfte diese Offenheit sehr geschätzt werden und die Mitarbeitenden fühlen sich wertgeschätzt. Bedenken Sie jedoch, dass es bei einem Unternehmensverkauf, egal wie weit er fortgeschritten ist, bis zum Kaufvertrag zum Abbruch kommen kann – eine unangenehme Situation, wenn Sie ihren Mitarbeitenden dann sagen müssen, dass der neue Nachfolger doch nicht antritt.

Ihre Kunden erfahren, dass Sie den Verkauf Ihres Unternehmens planen.

Gerade langjährige und treue Kunden dürften sich hier, wie auch die Mitarbeitenden, fragen, wohin der Verkauf führt. Im schlimmsten Falle werden sie die Augen nach einer Alternative zu Ihnen und Ihrem Unternehmen offenhalten und Ihre Aufträge künftig dort platzieren. Auch hier besteht also das Risiko eines Umsatzrückgangs – einhergehend mit dem Verlust langjähriger Kundenbeziehungen, was für jegliche Verkaufsgespräche keine gute Basis ist.

Ihre Lieferanten erfahren, dass Sie Ihr Unternehmen verkaufen wollen.

Den Lieferanten dürfte es unter normalen Umständen wenig stören, dass Sie Ihr Unternehmen verkaufen, solange für ihn alles wie gehabt weiterläuft.

Rechnen Sie aber damit, dass ein eventuelles Entgegenkommen, z.B. in verlängerten Zahlungszielen, mit Bekanntwerden des geplanten Unternehmensverkaufs nicht weiter gewährt werden und auch neue Vereinbarungen nicht so einfach durchzusetzen sind.

Ihre Mitbewerber erfahren, dass Sie verkaufen wollen.

Natürlich kann es Mitbewerber geben, bei welchen es von Vorteil ist, wenn Sie vom geplanten Verkauf hören, da sie als potenzieller Käufer in Betracht kommen.

Allerdings gibt es auch solche, die nun versuchen werden, Ihre besten Mitarbeitenden abzuwerben – schließlich kann der Mitbewerber Stabilität bieten, was Ihr Unternehmen mit einem bevorstehenden Verkauf aus Sicht der Mitarbeitenden nicht kann.

Wie Sie sehen, gibt es also allen Grund, der Anonymität beim Unternehmensverkauf höchste Priorität zuteilwerden zu lassen.

Was also können Sie tun?

Suchen Sie sich Unterstützung für die Marktansprache, damit nicht Sie selbst als erste Anlaufstelle für potenzielle Interessenten auftreten und somit die Anonymität direkt schon verloren ist. Schließen Sie außerdem mit jedem potenziellen Interessenten zunächst eine Vertraulichkeitsvereinbarung ab, bevor Sie die Information rausgeben, dass es sich um Ihr Unternehmen handelt.

Erst wenn sichergestellt ist, dass es zum Unternehmensverkauf kommen wird, können Sie beginnen, den Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und Partnern davon zu berichten. Denken Sie darüber nach, welches Ihre ganz persönliche richtige Reihenfolge in der Informationskette ist.

Zu guter Letzt sei hier nochmals darauf hingewiesen: Es gibt keine Verkaufsgarantie – Sie müssen damit rechnen, dass Ihre Verkaufsbemühungen ins Leere laufen und Sie weiter im Unternehmen bleiben. Daher sollte der Geschäftsbetrieb während des gesamten Prozesses möglichst ungehindert weiterlaufen – Ihr daily Business bleibt die oberste Priorität!

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